Feuerwehr Ainring bei länderübergreifender Waldbrandübung „Eichkater“ in Niedersachsen

12.12.2024
Feuerwehr
Vegetationsbrände sind Einsatzlagen, die mittlerweile nicht nur Feuerwehren und den Katastrophenschutz in den süd- und westeuropäischen Ländern beschäftigen und große Landstriche vernichten, auch Feuerwehren in Deutschland sind immer mehr davon betroffen.

Erst vor einigen Wochen, war es im Harz zu einem großen Waldbrand gekommen. Neben der technischen Ausstattung, die angepasst werden muss, ist vor allem die Ausbildung der Einsatzkräfte ein Feld das deutlich intensiviert wird.

Zu diesem Thema gibt es eine sehr enge Verbindung zwischen den Landesfeuerwehrverbänden Bayern und Niedersachsen.

Die Lüneburger- und die Südheide war 1975 von dem größten Wald- und Flächenbrand in der deutschen Geschichte betroffen, bei dem 13000 Hektar Fläche abgebrannt sind und leider sechs Menschen den Tod fanden. Sie alle waren Einsatzkräfte und weitere 82 Menschen wurden verletzt.

In dem Gebiet, in dem sich 1975 die Katastrophe ereignete, fand vom 26.09. bis 29.09.2024 eine Katastrophenschutzübung mit Feuerwehrkräften aus Niedersachsen und Bayern statt.

Mit 1060 Einsatzkräften, 297 Fahrzeugen, 4 Löschflugzeugen und 7 Hubschraubern wurde im Bereich Celle ein Vegetationsbrand mit entsprechendem Ausmaß trainiert.

Aus Bayern war ein Verband für die Brandbekämpfung mit hochgeländegängigen Tanklöschfahrzeugen und Bodenpersonal sowie ein Verband mit Hochleistungspumpen für die Wasserversorgung beteiligt. Außerdem waren Flughelfer der Feuerwehren zur Unterstützung der Hubschrauber der Bayerischen Polizei, eine Führungseinheit und eine Logistikkomponente in die Großübung eingebunden.

Unsere Einheit zur Waldbrandbekämpfung setze sich zusammen aus hochgeländegängigen Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehren aus Ainring, Fischbachau (Oberbayern) Loizenkirchen (Niederbayern) und Parsberg (Oberpfalz) sowie einer Löscheinheit aus dem Landkreis Neuburg/Schrobenhausen.

Für die sechs Einsatzkräfte aus Ainring startete die Übung am Mittwoch den 25.09. am Nachmittag. Die Einheiten wurden in Hilpoltstein zusammengeführt und es ging im Verband weiter zum Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz in Celle/Scheuen. Hier war die Basis für die Einheiten aus Bayern und Niedersachsen, für den Einsatzstab und die technische Einsatzleitung eingerichtet.

Bereits vor der Übung wurden die Einsatzkräfte über einen Zeitraum von vier Wochen in Onlineschulungen mit wichtigen Informationen zur Vegetationsbrandbekämpfung aus der Sicht der Forstbehörde, der Feuerwehr und der Luftbrandbekämpfung weitergebildet.

Am Freitag und Samstag fand dann die Übung statt. Ausgehend vom Brand einer Forstmaschine und sehr ungünstigen Wetterverhältnissen hatte sich ein großer Vegetationsbrand entwickelt. Die Einsatzleitung in Niedersachsen hatte am Mittwoch Verstärkung aus Bayern angefordert. Am Freitag spitze sich die Lage durch Hitze und Trockenheit dann nochmals deutlich zu.

Die Aufgabe für unsere Einheiten aus Bayern war es, die Ausbreitung des Brandes in Zusammenarbeit mit niedersächsischen Einheiten aus Uelzen zu verhindern.

Löschwasser wurde über sieben Kilometer an einen Übergabepunkt gefördert und dann durch die hochgeländegängigen Tanklöschfahrzeuge aufgenommen und ins Brandgebiet transportiert.

Am Brandort wurde das Feuer durch Bodenmannschaften sowie mobile Löscheinheiten sogenannte „GFFF-V Einheiten „Ground Forest Fire Fighting using Vehicles“ bekämpft. Auch hier gab es eine enge Zusammenarbeit mit diesen Einheiten aus Niedersachsen.

Unterstützt wurden wir durch den Wasserabwurf von Löschflugzeugen und Hubschraubern mit Außenlastbehältern.

Nach Übungsende, am Samstagnachmittag, wurde die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt, und anschließend fand noch eine Fahrzeugausstellung mit Sonderfahrzeugen und Geräten statt.

Am Abend trafen sich alle Einsatzkräfte im Rahmen einer Abschlussfeier, um die Übung zu besprechen und die Kameradschaft zu pflegen. Die Innenministerin aus Niedersachsen Daniela Behrens, sowie Staatsminister Joachim Herrmann aus Bayern richteten ihre Grußworte an die Einsatzkräfte und waren beeindruckt von der Zusammenarbeit.

Am folgenden Sonntag erfolgte die Rückfahrt nach Ainring, an deren Ende unsere Einsatzkräfte nach insgesamt 155 Stunden zufrieden und stolz auf das Erlernte die Heimat erreichten.

Die Übung zeigte, wie beeindruckend die Feuerwehren über Ländergrenzen hinweg, Hand in Hand zusammenarbeiten und wie toll die Kameradschaft in der Feuerwehrwelt funktioniert.

Ein weiteres erfreuliches Ergebnis des „Eichkaters“ ist auch, dass die gebildete Einheit zur Brandbekämpfung mit hochgeländegängigen Tanklöschfahrzeugen und Bodenpersonal aus Bayern auch für die Zukunft weiter zusammen agiert, den Austausch pflegt und Übungen durchführen wird. Womöglich schon die nächste in Ainring.